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HALLIGALLI AUF DER ALM,
RAMBAZAMBA AUF DIE BERG...
von WOLFGANG
…ist nichts Neues, erst einmal, denn beispielsweise Almfeste sind und haben Tradition, der Abschluss von Sonnwendfeuern, Gipfelmessen & Co. wurde auch früher schon kräftig gefeiert. Was da spür – und erlebbar war – und teilweise noch immer ist – ist das Echte, das Unverfälschte, eingebettet in die ebenso echte Natur der Berge und Almwiesen. Andererseits eben musikalisches Halligalli, im Grunde austauschbar und spurenlos – Teil einer durchkommerzialisierten und oberflächlichen Unterhaltungskultur, die sich auch „oben“ immer stärker ausbreitet. Jetzt bin ich als einer der Erfinder – vor mehr als 20 Jahren – des „Wenn die Musi spielt“ Open Air Spektakels mit jährlich rund 10.000 Besuchern und Millionen von Fernsehzusehern ziemlich unverdächtig als ein rückwärts gewandter Traditionalist zu gelten.
Damals wie heute zählen einerseits die Chance eben den Millionen SeherInnen die atemberaubende Schönheit der Alpen in bester Marketingmanier näher zu bringen und natürlich die beträchtliche touristische Wertschöpfung vor Ort! Wenn aber alles fehlt – Marketing, Wertschöpfung und echtes Erleben- was bleibt dann von den One Night Stand Bustouristen die zu xbeliebigen Festen anreisen, angereist werden? Große Events mit Strahlkraft ja klar, was mir in den Bergen aber zusehends fehlt, sind kleine, feine Feste ganz im Sinne alpiner Traditionen. Das wären überraschende, bunte Farbtupfer, die unsere Gäste oben am Berg bei ihren Sehnsüchten treffen, sie berühren und durchaus auch beschenken- hochemotionale Gästebindung wenn man so will.
Und: Stimmigkeit kann man nicht kaufen – nur denken und erarbeiten. Stimmig im Zusammenhang mit dem Kraftzentrum meines Berges, meiner Region und Stimmigkeit aber auch in der Ansprache meiner Gästegruppen. Vorgeglüht und am Ende des Abends durchgeglühte Bergeventgäste vertragen sich mit den abendlichen Besuchern des exklusiven Dinners im Gipfelrestaurant nur sehr schwer. Gleichzeitig zeigen uns führende Ganzjahresregionen, dass ein Spagat zwischen international marktwirksamen Großevents und stillen Kunstinszenierungen ein Tal, ein paar Gipfeln weiter sehr wohl machbar sind. Die inszenatorischen und auch technischen Sommerentwicklungen sind richtig und wichtig, bilden einen großartigen Erlebnisrahmen, der allerdings auch mit unverfälschten, echten Erfahrungen stimmig und nachhaltig – und damit längerfristig erfolgreich und marktwirksam – gefüllt werden will!